M-Blog

Und der Holzbaupreis geht an…

Inez Ardelt - die schreiberin, Journalistin

Als begeistertes Publikum diverser Preisverleihungen wie Oscars, Emmys oder Grammys weiß man, wie diese Shows ablaufen und liebt den Thrill in 2D, der einen gut zu unterhalten weiß. Man ist vorm Fernsehapparat mit Popcorn, Chips und Cola auf der Couch dabei, während die Celebrities über den Red Carpet flanieren. Schließt noch Wetten ab, wer die Glücklichen sein werden, die mit einer der begehrten Trophäen nachhause gehen werden und bewertet die Abendroben der Damen und Herren, obwohl man selbst im Pyjama dieser Veranstaltung beiwohnt.

Liegt dann plötzlich eine persönlich adressierte Einladung für eine Preisverleihung im Postkasterl, bei der das eigene Haus nominiert ist, bedeutet das erstmal eine unfassbar große Freude. Der OÖ Holzbaupreis ist schließlich so etwas wie der Oscar der Holzbaubranche. Was 2003 als kleiner Wettbewerb begonnen hat, gilt inzwischen als wichtigster Branchenevent im Land. Ziel der Auszeichnung ist es, herausragende Leistungen heimischer Architekten und Holzbauer vor den Vorhang zu holen und das Bewusstsein für die heimische Holzbaubranche auch in der breiten Öffentlichkeit zu stärken. Baufamilien, befugte Planer*innen, Architekt*innen und Holzbaubetriebe sind eingeladen, ihre Meisterstücke heimischer Holzbaukunst einzureichen. m-haus hatte unser „Wohnjuwel“ eingereicht.

Am 25. Mai 2022 war es soweit und die von der Jury gekürten Siegerprojekte in den fünf Kategorien Wohnbau, gewerbliche und landwirtschaftliche Bauten, öffentliche Bauten sowie Umbauten, Zubauten und Sanierungen, wurden in feierlichem Rahmen ausgezeichnet. Zudem hatten die Oberösterreicher*innen im Frühjahr 2022 die Möglichkeit aus den eingereichten Wohnbauten ihren persönlichen Favoriten zu wählen.

Im dunklen Zuschauerraum sitzend, kamen plötzlich Erinnerungen an Heidi Klum hoch, wie sie es spannend bis zuletzt macht und dann leider doch kein Foto für dich hat. Natürlich bedeutete nominiert zu sein bereits eine riesengroße Ehre. Aber kurz bevor bekanntgegeben wurde, welches das „beliebteste“ Holzhaus ist und der Publikumspreisträger verkündet wurde, klopfte das Herz plötzlich um einige Schläge schneller.

Als es dann hieß „Und der Publikumspreis geht an das Haus A. – geplant und errichtet von m-haus!“ war die Freude grenzenlos! Beim Gang auf die Bühne lief innerlich noch einmal der Film vom Hausbau im Fast-Forward-Modus ab. Was für ein Lebensprojekt das doch gewesen ist. Was für eine Vorfreude schon während der Planungs- und der Bauphase, endlich einziehen zu können. Und was für ein unsagbar schönes Gefühl des Zuhause-seins mittlerweile daraus geworden ist. Dass alle, die für unser m-haus-Haus abgestimmt haben, von unserem Familiendomizil genauso angetan sind wie wir, freut uns sehr und passt zum Feedback von Freund*innen wie Passant*innen, die ausnahmslos begeistert sind von unserem Zuhause. Und für alle die sich das gefragt haben sollten: ja, es duftet noch immer so gut nach dem Baustoff Holz, wie beim Einzug vor knapp zwei Jahren.

Und so fing alles an…

Im Juni 2019 kam der Bagger, im September wurde das Haus aufgestellt, im Dezember begannen wir schon mit der Estrich-Lüftung. Alles lief wie am Schnürchen. Bis im März 2020 Corona mit voller Wucht über uns hereinbrach. Da wurden wir kurz unsicher, denn die Baustelle musste für einige Wochen ruhen (die Verzögerung lag nicht bei m-haus, sondern bei einem Elektriker, der nicht – obwohl er alleine auf der Baustelle gewesen wäre – im Haus arbeiten wollte). Nach dem Lockdown wurde allerdings rasch weiter gearbeitet und in null komma nix packten wir im Juni, ein Jahr nach Baubeginn, schon die Umzugskartons im neuen Haus aus. Natürlich ist noch nicht jede Kiste leer und ein paar Lampen fehlen auch. Der Garten ist ein Projekt für sich, das uns wohl viele Monate, wenn nicht Jahre, abwechselnd sehr beschäftigen und erfreuen wird.

Angekommen

Dafür hat sich Indoors schon nach wenigen Monaten ein Gefühl des Angekommenseins, des Zuhauseseins eingestellt, das ich bei meinen früheren m-haus-Besuchen bei den Bauherren und     *frauen immer sofort gespürt habe. Der große, offene und helle Wohnraum, eigentlich besser benannt als Lebensraum, ist sicher der meist frequentierte Ort in unserem Traumhaus und befindet sich im Obergeschoß. Hier sind wir vier – Papa, Mama und zwei Kinder (6 und 1) plus Katze Elli vorwiegend anzutreffen.

Egal ob Kochen, Essen, Relaxen, Lesen, Spielen oder abends an der Bar sitzen. Durch die vielen Fenster haben wir einen zauberhaften Ausblick auf unseren Garten und das Grün ringsherum. Wird es an einem Sommertag zu heiß, schließen wir die Raffstores west- und südseitig und haben immer noch ein nordseitiges Fensterband, über das wir Tageslicht bekommen. Außerdem sind die mächtigen Platanen, die den Gehsteig auf der gegenüberliegenden Straßenseite flankieren, eine spektakuläre Natur-Dekoration, die förmlich zu unserem Interieur gehört. Als besonderes Highlight hat Bernhard Mittermayr, Geschäftsführer von m-haus und Planer unseres Hauses, den Raum bis unters Dach geöffnet. An der höchsten Stelle ist er 5,40 Meter hoch!

Auf dem wahrscheinlich längsten Fensterbrett der Welt (ca. 10 Meter lang!!!) haben wir genügend Platz für Krimskrams und schöne Dinge. Unser Faible für alte und stilige Möbel, haben wir in verschiedenen „Inseln“ verwirklicht. So ist das Wohnzimmer mit Bücherwand, antikem Luster und einem ca. 100 Jahre alten marokkanischen Teppich ein gemütlicher, bunter Fleck geworden. Unsere britische Landhausküche im Grünton „Moss“ fügt sich organisch in den großen Raum ein. Eine Leseecke mit barockem Fauteuil und passender Kommode bildet eine andere Gruppe und eine kleine Galerie oberhalb des Stiegenhauses bietet den perfekten Platz für große Topfpflanzen.

Privatzone

Eine Tür trennt den Lebensraum von unseren „Privaträumen“. Entlang eines Gangs sind Toilette, Badezimmer gegenüberliegend das Kinderzimmer und am Ende das Schlafzimmer situiert. Diese Zimmer sind absichtlich nicht so groß konzipiert, sondern auf Praktikabilität hin geplant. Das WC ist barrierefrei und bietet genügend Platz für Stauraum. Das Badezimmer, ebenfalls wie die Küche im Landhausstil, ist sehr funktionell ausgestattet: Badewanne, Dusche, zwei Waschbecken plus Unterschränke und ein Hochschrank. In diesem befindet sich auch unsere heißgeliebte Wäscherutsche, die direkt in den Hauswirtschaftsraum führt. Das Kinderzimmer, zu Beginn der Planung waren wir noch zu dritt, wurde durch ein vom Tischler maßgefertigtes Riesenmöbel (eine Art Hochbett mit Plattform) erweitert. Von dort aus lässt sich auch der kalte Dachboden begehen, der mit seinen 36 Quadratmetern genügend Stauraum bietet.

Das Schlafzimmer ist das letzte Zimmer auf dieser Ebene. Wir haben lange überlegt, ob wir einen eigenen, abgetrennten Schrankraum machen wollen, haben uns dann aber für eine Lösung entschieden, in der der begehbare Kleiderschrank im Schlafzimmer drinnen ist. Bernhard Mittermayr hat das Zimmer so geplant, dass es ostseitig in der Früh im schönsten Morgenlicht erstrahlt. So startet man maximal erleuchtet in den neuen Tag. Tagsüber bleibt das Zimmer kühl, weil es keine direkte Sonneneinstrahlung mehr gibt.

Unten

Im Untergeschoß machen große Glasflächen den Eingangsbereich zum hellen Entree, das fast zu schade ist, um nur die Schuhe abzustellen und die Jacken aufzuhängen. Seit wir einen Teppich auf den Fliesen liegen haben, haben die Kinder diesen Bereich zu ihrem Spielplatz umfunktioniert. Direkt angrenzend an den Garderobenraum ist der Technikraum, eine Werkstatt und die Gästetoilette.

Ein Gang, der bereits mit Nische für einen richtig, richtig langen und hohen Einbauschrank geplant war, bringt einen zum Hauswirtschaftsraum in dem Waschmaschine, ein großes Waschbecken und eine Duschvorrichtung beheimatet sind. Am Stirnende des Hauses, praktisch unterhalb des Schlafzimmers, befinden sich noch einmal zwei gleichwertige Zimmer, eines ist mein Arbeitszimmer, das andere ein Gästezimmer/Multifunktionszimmer mit Sportgerät, Bücherregal und Kommode.

Was alle Räume eint, ist der großartige Blick in die Gegend rundherum. Durch das viele Grün der Gärten und hohen Laubbäume ist unser Einfamilienhaus ein richtiges Gartenhaus. Das Raumklima ist ganz anders als in unserer früheren Wohnung, einem schlecht gedämmten 1950er Jahre Bau. Gleich von Anfang an, haben die Kinder beide viel besser geschlafen, was wir auf die hochwertigen Naturmaterialien, die hier verarbeitet wurden, aber auch auf die kontrollierte Wohnraumlüftung zurückführen. Von außen ist der Bau ein langes Holzhaus mit Giebeldach, dessen oberster Stock über das Untergeschoß kragt. Ein Fensterband, das sich entlang des gesamten Untergeschoßes zieht, erweckt den Eindruck, als schwebe das Haus, oder sei am Wasser gebaut. Seit wir eingezogen sind sehen wir täglich Spaziergänger*innen, die stehen bleiben und sich angeregt über unser Wohnjuwel unterhalten. Nicht wenige kommen näher, sprechen uns auf das Haus an und beglückwünschen uns dazu. Ein echtes Traumhaus eben.

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